Das ultimative Selbst-Lektorat

Wie lektoriere ich mein Buch?

Nein, in diese ganze „Brauche ich ein Lektorat für mein Buch oder nicht?“- Diskussion will ich gar nicht erst einsteigen. Meiner Meinung nach gibt es dort nämlich nichts zu diskutieren. Es ist nur natürlich, dass man durch seine Nähe zum Text, sehr viele Dinge nicht mehr sieht. UND man ist auf so viel gleichzeitig konzentriert (Plotentwicklung, Charakterentwicklung, Szenenentwicklung, um nur ein paar Dinge zu nennen), dass es gar nicht möglich ist, alles zu berücksichtigen, was eine gute Story ausmacht und zusätzlich noch die stilistischen Feinheiten im Auge zu behalten.

ABER. Natürlich kann ich, wenn der Entwurf fertig ist, mein Buch zunächst selbst lektorieren. Ich spreche jetzt von einem Punkt, wo dramaturgisch alles steht und in die Handlung an sich nicht mehr eingegriffen werden muss.

Hier die Punkte, die ich in mehreren Durchläufen bei meinen eigenen Texten kontrolliere:

Die Grobstruktur

  • Läuft alles auf einen Höhepunkt zu? Oder gibt es noch Szenen, die weder die Handlung noch die Charakterentwicklung vorantreiben.
  • Handeln die Figuren ihrem Charakter entsprechend? Verwenden sie Worte, die zu ihnen passen? Gibt es Situationen, in denen sie überreagieren oder zu emotionslos bleiben?
  • Gibt es noch Fragen, die nicht beantwortet wurden?

Die Szenen

  • Ist das Setting gut beschrieben?
  • Habe ich möglichst viele Sinne angesprochen?
  • Habe ich genügend Details einfließen lassen, die das Ganze lebendiger machen?
  • Haben sich noch Floskeln in das Buch eingeschlichen, die ein wenig abgedroschen sind? Mir ist aufgefallen, dass sich die Floskeln oft wie von selbst einschleichen. „Auf einmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen“, „er hatte einen Bärenhunger“, „sie hatte sich unsterblich verliebt“… Während des Schreibprozesses ist es auch vollkommen okay. Man soll die Kreativität ja nicht unterbrechen. Aber später sollte man sie durch unverbrauchtere Bilder ersetzen. Zumindest einige davon.
    Haben sich durch die Überarbeitung Widersprüche oder überflüssige Wörter in das Manuskript geschmuggelt? Durch die Betriebsblindheit, die sich auch beim Überarbeiten einstellt, merkt man das oft nicht mal. Umso besser ist es, wenn das Rohmanuskript abgeschlossen ist, noch einmal mit einem frischen Auge draufzuschauen.
  • Gibt es noch Stellen im Buch, an denen ich sage, wie es ist, wo ich es besser zeigen könnte?

Die Feinheiten des Manuskripts

  • Gibt es Wörter im eBook, die ich zu oft verwende? Zum einen über das gesamte Manuskript gesehen, zum anderen achte ich auf sich wiederholende Worte in einem Absatz.
  • Habe ich die Absätze richtig gewählt?
  • Sind alle Wörter richtig geschrieben? Wahrscheinlich werde ich trotzdem noch einige Fehler übersehen, aber ich versuche es.
  • Stimmt die Kommasetzung im Text?

So gehe ich also vor, wenn ich mein Manuskript überarbeite. Natürlich hängt es auch immer ganz davon ab, was man vorher schon mit seinem Buch gemacht hat. Aber ohne diese Durchläufe könnte ich mein Buch niemals ins Lektorat geben. Wonach schaut ihr bei der Überarbeitung eurer Manuskripte?

 

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