Dialoge schreiben – darauf musst du bei der wörtlichen Rede achten.

Alles über Inquitformeln und wie du sie am Besten einsetzt.

 

Inquitformeln, also die Beisätze der wörtlichen Rede, machen einen großen Teil der Sätze in deinem Buch aus. Du kannst bei den Beigleitsätzen zu deinen Dialogen jedoch jede Menge Fehler machen. 

In diesem Artikel erkläre ich, worauf du bei der Verwendung der Redebeisätze achten musst, damit dein Buch einen professionellen Eindruck macht.

Zunächst einmal die Frage … Was sind Inquitformeln überhaupt? 

Inquitformeln sind, wie oben schon genannt, die Begleitsätze, die oft hinter oder vor der wörtlichen Rede stehen. 

Hier ein kleines Beispiel: »Heute ist ein schöner Tag«, sagte sie. 

In diesem Fall wäre das sagte sie die Inquitformel. 

 

Problem Nr. 1

Das erste Problem ist die zu häufige Verwendung der Inquitformel. 

Wenn der Leser nach jedem Satz ein sagte sie oder fragte er, liest, dann wirkt es schnell langweilig. Es bieten sich viele Alternativen, um dem Leser zu verdeutlichen, wer gerade was sagt. 

Zum Beispiel durch Absätze. 

Absätze machen dem Leser sofort deutlich, dass gerade ein Sprecherwechsel stattgefunden hat. 

Eine weitere Möglichkeit ist es, durch die Handlung der Figur zu verdeutlichen, wer gerade gesprochen hat. 

Zum Beispiel kann man schreiben: 

Clarissa ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ich weiß genau, wie du dich gerade fühlst«.

So weiß der Leser sofort, dass Clarissa soeben gesprochen hat.

 

Problem Nr. 2

Welcher Anfängerfehler ebenfalls häufig auftritt, ist die zu schematische Verwendung der Inquitformeln. Denn diese muss nicht immer am Ende jeder wörtlichen Rede stehen. Wenn du die Figuren sprechen lässt, dann verwende die Inquitformel einfach mal am Anfang oder in der Mitte. Das sorgt für mehr Abwechslung beim Lesen und es wird nicht langweilig. 

 

Problem Nr. 3

Eine weitere Schwierigkeit sind die Adjektive, die meist zu den Inquitformeln gehören und erklären, wie der jeweilige Satz gemeint ist. 

Bestenfalls sollte nicht nur das Adjektiv verdeutlichen, wie ein Satz gesagt oder gemeint ist, sondern das Gesprochene sollte selbst zeigen, wie der Charakter das meint, was er gerade sagt. 

Hier ein kleines Beispiel: 

»Du bist zu spät«, sagte sie wütend. 

In diesem Satz haben wir das Adjektiv wütend, das uns erklärt, wie der Satz gesprochen wird. 
Passender wäre es, aber zu schreiben:

Sie stand vor ihm und verschränkte die Arme. »Du bist zu spät. Denkst du, ich habe den ganzen Tag Zeit, hier auf dich zu warten?«

Dieser Satz drückt bereits ohne Inquitformel aus, wie er gesagt oder gemeint ist. Zusätzlich haben wir wieder einen Ausdruck der Körpersprache, indem die Figur die Arme verschränkt, was natürlich ein typisches Zeichen von Unzufriedenheit ist. 

 

Problem Nr. 4

Grundsätzlich ist es super, wenn du verschiedene Variationen von Inquitformeln einbaust, allerdings solltest du es auch damit nicht übertreiben. Denn über solche Wörter wie sagte, fragte oder erklärte kann der Leser leicht hinweg lesen. Sie stören nicht den Lesefluss und werden kaum richtig wahrgenommen. 

Benutzt du aber für jede Inquitformel möglichst kreative Wörter, die im alltäglichen Gebrauch kaum vorkommen wie zum Beispiel beteuerte, bekräftigte oder konstatierte, dann kann das den Lesefluss aufhalten. 

Kleiner Tipp: Es ist natürlich absolut in Ordnung hin und wieder auch solche Inquitformeln zu verwenden, aber dann sei dir genau darüber im Klaren, was das Wort bedeutet und wie du es richtig einsetzt. 

 

Problem Nr. 5

Eines der häufgsten Fehler, die man in vielen Sätzen liest, ist sowas wie:

»Du bist so witzig«, lachte sie. 

oder

»Ich kann es kaum erwarten«, knurrte er. 

Vielleicht denkst du dir jetzt „Wo ist da denn der Fehler?“. 

In diesem Fall würde ich dich bitten den ersten Satz mal zu lachen oder den zweiten zu knurren und du wirst merken, dass das gar nicht geht. 

Die Inquitformeln stehen grundsätzlich nur für das Gesagte, und einen Satz zu lachen oder zu knurren, ist unmöglich. 

 

Problem Nr. 6

Ein weiteres Problem sind sogenannte Pleonasmen. 

Ein Beispiel dafür wäre:

»Es ist schwierig. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das sagen soll« erklärte er unsicher, weil er nicht genau wusste, wie er ihr das sagen soll. 

Hier sagt uns der Charakter, was er denkt, und um das zu verdeutlich, schreibt der Autor dann gerne nochmal in die Inquitformeln die Erklärung, um auch ganz sicher zu gehen, dass der Leser versteht, was genau gemeint ist. 

Allerdings ist das etwas überflüssig und kann gerne weggelassen werden. Überprüft daher immer wieder, ob die Erklärung in der Inquitformeln wirklich nötig ist. 

 

Das waren die sechs häufigsten Fehler, die bei der Verwendung von Inquitformeln vorkommen. 

Diesen Beitrag gibt es übrigens auch als Video:

https://www.youtube.com/watch?v=93kwgpBhEZU&t=21s

Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Schreiben von deinem Herzensbuch. Wenn du schon so weit bist, es zu überarbeiten, hilft die vielleicht meine Checkliste für das Selbst-Lektorat.

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